So beugen Sie Nierensteinen vor
Nieren-, Blasen- und Harnleitersteine sind eine Volkskrankheit, und zwar eine der schmerzhaften. Jeder kann indes sein persönliches Risiko deutlich absenken.
Rund jeder zehnte Deutsche ist im Laufe seines Lebens mindestens einmal von Nierensteinen betroffen. Dieser Anteil steigt kontinuierlich, denn mit Übergewicht nimmt einer der Hauptrisikofaktoren stetig zu. Oftmals gehen die Harnsteine – als welche Nieren-, Blasen- und Harnleitersteine zusammengefasst werden – mit großen Schmerzen einher. Doch jeder kann etwas tun, um sein individuelles Risiko deutlich zu reduzieren.
„Es gibt verschiedene Arten von Harnsteinen, die jeweils eigene Schwerpunkte in der Prävention verlangen. Grundsätzlich gilt jedoch: Man sollte viel Wasser trinken und sich regelmäßig sportlich betätigen, um Übergewicht entgegenzuwirken“, erklärt der in Berlin-Mitte praktizierende Urologe Dr. Gert Heine.
Vor allem die hohe Wasseraufnahme ist allen Empfehlungen zur Harnstein-Prävention gemein. So rät die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) dazu, zur Vorbeugung von Kalziumoxalatsteinen – die ungefähr drei Viertel aller Harnsteine ausmachen – täglich zweieinhalb bis drei Liter Wasser zu trinken. Die gleiche Menge wird zur Prävention von Harnsäure- und Phosphatsteinen empfohlen. Zystinsteine lassen sich dagegen laut DGU erst mit drei bis vier Litern Wasser pro Tag in Schach halten.
Weniger Fleisch auf dem Teller, dafür mehr Gemüse
Auch die feste Nahrung hat einen großen Einfluss auf die Harnsteinbildung. Der Fleisch- und Wurstgenuss sollte sich in geringen Maßen halten, ebenso die Salzaufnahme (bis zu sechs Gramm pro Tag). Alkohol ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Kalziumoxalatsteine werden zudem durch oxalatreiche Nahrungsmittel wie Spinat, Rhabarber, Nüsse, Mangold oder Kakao begünstigt. Stattdessen sollten auf dem Speiseplan reichlich Obst, Salate und Gemüse stehen. Auch Milchprodukte sind in der Regel unproblematisch.
Insbesondere manche Vorerkrankungen wie eine Nebenschilddrüsen-Überfunktion oder ein metabolisches Syndrom sollten Anlass sein, den Lebensstil entsprechend umzustellen. Ebenso empfehlen sich die genannten Präventionsmaßnahmen natürlich, wenn bereits Harnsteine aufgetreten sind. In dem Fall sollte allerdings eine Stoffwechseluntersuchung beim Urologen vorgenommen werden, um die Ursachen abklären und die Vorbeugung genauer abstimmen zu können.